Hauptzweck des Präzisionsanschlags ist die Abstützung und genaue Ausrichtung von Werkstücken auf der Vario-Bench. In Verbindung mit dem Anschlagreiter lassen sich außerdem in unkomplizierter Weise, exakt gleich lange Werkstücke herstellen, also z.B. Regalbretter o.ä.
Die abgeflachte Seite erlaubt die Abstützung von Werkstücken auch unterhalb der Führungsschiene (ab 8mm Materialstärke), was besonders für schmalere Werkstücke interessant ist.
Die Langlöcher sind so dimensioniert, dass der Anschlag in den 1°-,2°-3°-,4°-Positionen und beliebigen 0°-,45°- und 90°-Positionen der Vario-Bench montiert werden kann. Der Anschlag funktioniert außerdem mit dem Festool MFT oder anderen Lochrasterplatten mit 96mm oder 100mm Bohrungsabstand, wobei jedes Langloch in beide Richtungen etwas länger ausgeführt ist, damit der Anschlag auch auf ggf. nicht ganz präzise selbst gefertigten Lochrasterplatten mit 100mm oder 96mm Lochabstand montiert werden kann.
Die Länge des Präzisionsanschlags ist so bemessen, dass das rechte Ende immer links der Schnittlinie endet, unabhängig davon, ob Sie den Anschlag an der oberen oder unteren Grundlinie oder in dem Lochraster in der Tischmitte befestigen.
Das Bohrungsmuster des Präzisionsanschlags passt jedoch nur eingeschränkt zu den 1° bis 4°- Bohrungen auf der Grundlinie der kleinen Vario-Bench-Platte (MFT Grösse). Das liegt an den kürzeren Abständen zwischen diesen Bohrungen, die in Kombination mit den Langlöchern für die grosse Vario-Bench-Platte zu einem fast durchgehenden Langloch führen würden. Für 0°-, 45°- und 90°-Anwendungen ist der Anschlag aber problemlos geeignet.
Die Montage des Präzisionsanschlags in eine der 0°-oder 90°-Positionen, also parallel zu den Lochreihen, ergibt noch eine weitere interessante Anwendungsmöglichkeit in Verbindung mit Werkzeugen wie Flachdübel- oder Dominofräse: Schlägt man das Werkstück an zwei Bankhaken an und den Präzisionsanschlag 90° versetzt dazu, lassen sich sehr einfach Einfräsungen genau rechtwinklig zu der Werkstückkante durchführen, in Verbindung mit dem Anschlagreiter auch im stets gleichen Abstand zur Werkstückkante.
Die Senkbohrungen in der Schiene sind eigentlich produktionsbedingt, allerdings bewußt im 100mm-Abstand angebracht. Damit läßt sich die Schiene, gewissermaßen als Zusatznutzen, umgedreht mit Senkkopfschrauben fest auf die Vario-Master MFT (Vorstellung folgt noch) schrauben. Das ist aber nicht für eine winkelgenaue Ausrichtung des Werkstücks gedacht, sondern für allgemeine Aufgaben z.B. beim Schleifen.
Eine Skala hat die Schiene übrigens bewußt nicht. Sie würde aus meiner Sicht nur dann Sinn machen, wenn man damit den Anschlagreiter auf wenige Zehntel-Millimeter genau in Bezug zum Sägeblatt einstellen könnte. Der Abstand des Sägeblattes zu der rückseitigen Kante der Führungsschiene ist aber von vielen Faktoren abhängig, insbesondere von verwendeter Säge und Führungsschiene. Es ist genauer, nach Anriß zu arbeiten, und bei geforderter Wiederholgenauigkeit den Anschlagreiter einzusetzen.
Also in der Summe viele Einsatzmöglichkeiten, die man der Anschlagschiene gar nicht so richtig ansieht. Genau dafür gibt es diese Webseite.
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